Ich möchte die Kraft der Gnade zurück in unser Bewusstsein bringen.
Dazu decke ich auf, womit die Religion den rettenden Glauben an Gott verwässert und die Gnade verdrängt hat. Manchmal sind es vertraute und liebgewonnene Gepflogenheiten, die einen Platz eingenommen haben, der ihnen nicht zusteht.
Beginnen wir mit dem Taufritual. Ich spreche über die Taufe durch Untertauchen in Wasser.
Vielleicht ist es eine schockierende Enthüllung: Gerettet wirst du nicht durch den Aufnäher
Goldenes Taufbecken
, den du durch einen Tauchgang im »heiligen Wasser« erwirbst.
Die Idee, dass man in Wasser untergetaucht werden muss, um mit Gott versöhnt und gerettet zu werden, ist biblisch unbegründet.
Sollte Gottes Plan mit dir tatsächlich scheitern, wenn du nicht diesen Moment unter Wasser warst?
Wir müssen uns davor hüten, in eine Art Götzendienst abzugleiten, und das Geschaffene – Wasser – wichtiger zu nehmen als Gott – den Schöpfer.
Die Wassertaufe ist ein fantastischer Schnappschuss von dem, was vorher in deinem Inneren stattgefunden hat.
Die Zeremonie ist ein symbolisches Selfie von deinem Tod, deinem Begräbnis und deiner Auferstehung mit Jesus.
Aber dich rettet Jesus, nicht das Wasser. Die Bibel ist in diesem Punkt kristallklar.
Du kennst die Geschichte von dem Verbrecher am Kreuz neben Jesus? Er hatte keinen Taufschein, doch Jesus reservierte ihm einen Platz im Paradies. [Lukas 23,39-43]
Und dann sind da noch die Heiden im Haus des Kornelius – berichtet in Apostelgeschichte 10. Sie hielten sich nicht an die »Reihenfolge« und bekamen ungetauft den Heiligen Geist. Da blieb dem Petrus nur noch die Schlussfolgerung:
Auch Paulus hat die Taufe nicht als goldene Eintrittskarte betrachtete:
Paulus ging es um die Botschaft vom gekreuzigten und auferstandenen Jesus.
Wer behauptet, dass die Wassertaufe ein Muss für die Erlösung ist, sagt damit, dass Jesus’ Tod und Auferstehung nur Appetithäppchen waren und wir nun für den Hauptgang sorgen müssen.
Wer an der Taufe festhält, als wäre sie eine geistliche Rettungsweste, sollte bedenken: Wir werden gerettet, weil wir Gottes Geschenk der Gnade annehmen, nicht indem wir Rituale durchführen.
Die Taufe wird nicht verdrängt – aber sie ist einfach nicht der entscheidende Spielzug. Sie ist die Ehrenrunde, nicht das Rennen selbst.
Die Wassertaufe ist ein öffentliches Bekenntnis, kein geheimer Zugangscode für Gottes Reich.
Ein Gotteskind ist geboren aus Wasser – gemeint ist da die natürliche Geburt eines Babys – und Geist – das ist die geistige Neugeburt.
Die erste Geburt allein reicht nicht für ein Leben mit Gott. Erst bei der zweiten Geburt zieht Gott bei uns ein.
Verwechseln wir also nicht den Schatten mit dem Eigentlichen.
Unsere Rettung ist nicht durch ein Taufbad versiegelt, sondern durch das Eintauchen in den Geist, durch Vertrauen in Jesus.
Es ist Zeit, unser heilbringendes Eintauchen in Jesus, in Gottes Gerechtigkeit, in seine Liebe zu feiern, nicht unser Bad im Pool.
Mit der Wassertaufe bekennst du vor aller Welt, dass du Jesus als Retter angenommen hast, sie ist nicht Eintrittskarte oder Garantieschein für das ewige Leben.
Was ist eigentlich »ewiges Leben«?
Vom »ewigen Leben« gibt es unzählige Vorstellungen.
Das ewige Leben ist kein Express-Ticket ins Jenseits.
Es ist kein unerreichbarer Traum, an den wir uns klammern.
Es ist auch nicht dein altes Leben mit himmlischem Botox auf ewige Jugend aufgespritzt.
Es ist nicht dein früheres Leben mit einer erweiterten Garantie.
Nein, es ist Jesus’ pulsierendes Leben in uns, genau hier, genau jetzt.
Jesus macht die bedeutungsvolle Aussage:
Ewiges Leben bedeutet nicht, auf der Stechuhr die Taste »Ewigkeit« zu drücken; es geht um Nähe, um Jesus’ persönliche Gegenwart.
So einfach ist das.
Ich habe die Aussage gehört, dass man die Erlösung besitzen, den Heiligen Geist aber nur auf Probe mieten kann. Die Bibel lacht über diese Torheit.
Wenn wir mit Jesus verbunden sind – wie verheiratet – haken wir kein Programm ab – wir tragen Frucht. Der Versuch, ohne ihn Frucht hervorzubringen ist so sinnlos, wie zu versuchen, in einem Gewitter braun zu werden.
Leben heißt, sich im Glanz von Jesus’ Ruhm zu sonnen, nicht, sich für die Anerkennung durch Jesus ins Zeug legen.
Nun zu einer klassischen Falle: Die endlose Jagd nach geistiger Aufrüstung, als wenn das Evangelium wie ein Smartphone ist, das ständig aktualisiert werden muss.
Diese Denkweise setzt die Erhabenheit des Erbes herab, das wir bereits in Jesus haben: Wir wissen, dass es uns an nichts mangelt.
Es ist nicht nötig, neues geistliches Spielzeug zu sammeln, wir können in den ungeheuren Reichtum einzutauchen, die wir bereits haben.
Warum also unter der erdrückenden Last der frommen Leistung schwitzen, wenn wir in der Fülle von Gottes Gnade ruhen können und die überreiche Gemeinschaft mit ihm Frucht bringen lassen?
Wir sind in den Weinstock Jesus eingepfropfte Reben, keine Solokünstler auf einer religiösen Bühne. Unser Leben spiegelt sein Wesen und seine Liebe wider, nicht unsere frommen Darbietungen.
Lebt im Einklang mit mir und lernt von mir! Denn ich bin voller Sanftmut gegenüber allen und bin geprägt von wahrer Demut. Wenn ihr mich zum Vorbild nehmt, wird euer ganzes Leben zur Ruhe kommen. Wenn ihr mit mir im Gleichklang lebt, könnt ihr aufblühen. Die Lasten, die ich euch zu tragen gebe, sind leicht.
Siehe es als geistige Osmose an – kein Bemühen, nur Durchlassen.
Kannst du damit zufrieden sein, Ostern nur einmal im Jahr zu feiern, wenn du deine Auferstehung täglich leben kannst, mit der belebenden Kraft von Jesus in dir?
Das Kreuz war nicht die Ziellinie, sondern erst der Startschuss. Vertraust du auf Jesus’ Sieg, ist deine Rettung so unkaputtbar wie Jesus’ Auferstehungsleben.
Diese Wahrheit sollte dir mehr Energie geben als ein dreifacher Espresso.
Lass es in dir verankert sein: Dir ist nicht nur vergeben; du bist von Grund auf neu. Du drehst nicht nur Däumchen und wartest auf das ewige Leben – du lebst es, in Jesus, gerade jetzt.
Lass diese tiefgreifende Wirklichkeit dich ermutigen, Jesus Auferstehungsleben jeden neuen Tag zu zeigen, um den Skandal der Gnade zu verbreiten.
Damit komme ich zu einem der ironischsten Irrtümer, von dem Gläubige heute geplagt werden. Es ist das nie endende Verlangen, Gott näherzukommen.
Singst du auch so gerne: »Näher mein Gott zu dir!«?
Es scheint, dass viele Christen durch den leidvollen Glauben in die Irre geführt wurden, dass unsere geistliche Nähe zu Gott wie der Mond zunimmt und abnimmt, abhängig von unserer religiösen Leistung.
Um es ganz klar zu sagen: »In Jesus« bist du bereits so eng mit Gott, wie du es nur sein kannst.
Das verdankst du nicht deinen frommen Heldentaten; es ist das Ergebnis von Jesus’ vollendetem Werk.
Vertraulicher als »in Jesus« geht es nicht. Auch »Jesus in dir« geht nicht enger, als es bereits ist.
Diese Verbindung mit ihm ist keine abstrakte theologische Idee – sie ist tägliche Wirklichkeit für Jesusnachfolger.
Und wie messen wir diese Nähe?
Indem wir mehr Bibelstudium betreiben,
unsere Gebetszeiten verlängern
oder häufiger Gemeindeversammlungen aufsuchen?
Wohl kaum. Die Nähe ist kein Gefühl, dem man nachjagen muss, sondern eine Tatsache, auf der man sich ausruhen kann. Sie ist durch Jesus’ Blut und seine Auferstehung in Beton gegossen und versiegelt damit unser immerwährendes Einssein mit ihm.
Als Jesus mit seinem Vater sprach, flüsterte er nicht ins Leere:
Die Herrlichkeit, die du mir gegeben hast, habe ich nun auch ihnen gegeben, damit sie eins sind, so wie wir eins sind.
Ich in ihnen und du in mir – so sollen sie zur völligen Einheit gelangen, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast und dass sie von dir geliebt sind, wie ich von dir geliebt bin.
Seine Bitte um unser Einssein mit ihm wurde erhört. Wir nähern uns Gott nicht millimeterweise mit jedem frommen Schritt. Durch das Kreuz wurden wir in seine Gegenwart katapultiert – und durch die Auferstehung zu einer Einheit zusammengeklebt.
Dies ist keine schwankende Erfahrung; es ist eine unzerbrechliche Bindung.
Unsere Verbindung mit Gott mit irdischen Beziehungen zu vergleichen, ist wie Galaxien und Murmeln gegenüberzustellen.
Sicher, unser Verständnis seiner Liebe wächst, aber machen wir uns nichts vor – kein menschlicher Vergleich kann die übernatürliche Verschmelzung mit »Jesus in uns« auch nur annähernd erfassen.
Es erforderte Blut und Auferstehung, nicht wohliges Flauschgefühl.
Vielleicht fällt dir Jakobus ein, bei deinem Verlangen, Gott näherzukommen.
Aber das ist für die unentschlossenen Zweifler! Deshalb nennt Jakobus sie Sünder, nicht Heilige.
Die Glaubenden sind schon nahe gekommen – wir sitzen an Gottes rechter Seite, mit Jesus für immer vollkommen verschmolzen – gereinigt und geläutert. Das alles haben wir bereits in Hülle und Fülle!
Dies ist keine Leiter zum Hochklettern, sondern ein Geschenk zum Auspacken.
Es geht nicht um deine Gefühle – es geht um die felsenfeste Tatsache deines Einsseins mit Jesus. Unser Lebensweg ist keine Wanderung zu Gott; es ist ein tiefes Eintauchen in die Weite seiner Liebe. Vom Anfang bis zum Ende sind wir fest mit ihm verbunden.
Ich muss nun dem Begriff »In Jesus bleiben« das Geheimnisvolle nehmen. Manche verwenden ihn, als wäre er ein geistlicher Marathonlauf, für den wir täglich trainieren müssen.
»Bleiben« bedeutet einfach leben. In dem Moment, in dem du dich entschieden hast, Jesus zu vertrauen, hast du einen ewigen Aufenthalt gebucht.
Es geht nicht um ein »Dasein« unter bestimmten Bedingungen – du hast einen ständigen Wohnsitz.
Vielleicht denkst du an die Reben, die nicht am Weinstock bleiben und verbrannt werden. Ja, sie werden verbrannt.
Wenn du das Gefühl hast, dass alle 27 Minuten zwischen »drinnen« oder »draußen« gewechselt wird, dann frage dich: »Könnte ich verbrannt werden, wenn Jesus in einem unpassenden Moment wiederkommt?«
Nein. Jesus’ Aufforderung, zu bleiben, war eine Einladung, für immer in ihm zu leben, keine Drehtür der Angst.
Auch die Redewendung »Gott an die erste Stelle setzen« ist zweifelhaft, als ob er neben deiner Einkaufsliste in einem Wettstreit um deine Aufmerksamkeit stände.
Jesus kämpft aber nicht um den ersten Platz – er ist dein Leben, die Luft, die du atmest. Er ist kein weiterer Punkt auf deiner frommen To-do-Liste.
Wir sind nicht in einer Endlosschleife »Gott näherzukommen«. Wir sind durch Jesus’ Lebenswerk perfekt in ihn eingepfropft worden.
Das war nicht unsere Leistung. Wir sollten unseren Geist für diese Wahrheit sensibilisieren, nicht nach etwas streben, das wir bereits haben.
Paulus behauptet mit der Feinheit eines Vorschlaghammers, dass wir nicht nur Wochenendgäste im Haus des Geistes sind – wir sind endgültig eingezogen.
Doch wenn man die geistliche Schizophrenie betrachtet, die in manchen Kirchenlehren wild wuchert, könnte man meinen, das christliche Leben ist ein ständiges Rotieren zwischen »im Fleisch« und »im Geist«.
Wo wir uns gerade wiederfinden wird davon bestimmt, ob wir viele Kirchenlieder gesungen haben oder ob wir ein paar widerliche Gedanken bei der Arbeit hatten. Ob wir über Schwester Margrets fragwürdigen Auflauf hergezogen sind oder ob wir großzügig für den Neubaufonds gespendet haben.
Paulus zeigt den krassen Unterschied zwischen einem Ungläubigen, der im Fleisch lebt und einem Glaubenden im Geist.
Unsere Beziehung zu Gott ist durch Jesus auf ein komplett neues Fundament aufgebaut worden. Wir sind mit Gott versöhnt.
Und doch ist die Besessenheit der modernen Christenheit, um Gott zugefallen durch gesetzliche Reifen zu springen, so tragisch und vergeblich wie der Versuch, mit einem Fingerhut das Wasser aus der Titanic zu schöpfen.
Wir sind so damit beschäftigt, unser Verhalten zu kontrollieren, dass wir das Entscheidende übersehen haben: »Im Geist leben« heißt nicht, fehlerlose Leistung abzuliefern, sondern sein Leben daran auszurichten, wer wir »in Jesus« bereits sind.
Da kommt mir noch die Formulierung »vom Geist erfüllt« in den Sinn. Sie wurde oft mit religiöser Schaustellerei gleichgesetzt, wie das Reden in Zungen oder das Verbiegen von Löffeln mit der Kraft des Verstandes.
Aber wenn du in die Bibel eintauchst, geht es weniger um ein religiöses Feuerwerk als vielmehr über die alltäglichen Wunder der Liebe, des Dienens und des Ertragens der unerwarteten Momente des Lebens mit Anstand.
Paulus vergleicht mit einem Hauch von Humor das Erfülltsein mit Wein mit dem Erfülltsein mit dem Geist. [Epheser 5,18]
Der Vergleich ist amüsant und tiefgreifend: Beides beeinflusst das Verhalten, aber nur eines führt zu einem freudigen Herzen, Dankbarkeit und gegenseitiger Wertschätzung – ganz ohne Kater.
Paulus geht in Epheser 3 noch weiter: Mit dem Heiligen Geist erfüllt zu sein bedeutet nicht, seine frommen Leistungen zur Schau zu stellen. Es geht darum, so von Jesus’ Liebe durchdrungen zu sein, dass sie aus unseren Worten, Taten und sogar unserem Schweigen überschwappt.
Wir sollen nicht auf einer religiösen Punktetabelle ganz oben stehen, sondern in Jesus’ Liebe so tief eintauchen, dass das Auftauchen, um Luft zu schnappen, widersinnig erscheint.
Tausche den flüchtigen Rausch des religiösen Spektakels gegen die dauerhafte Umarmung einer Liebe, die unser ganzes Wesen formt.
Zum religiösen Spektakel, das die Gnade verdrängt, kann das sogenannte »Reden in Zungen« werden.
Zungenrede und Prophetie sind von wohlmeinenden Leuten, denen entscheidende Hinweise abhandengekommen sein müssen, falsch dargestellt und missverstanden worden.
Einige bestehen darauf, Zungenrede ist das wahre Kennzeichen des Gerettetseins. Andere erhoffen auf einer nie endenden Suche vom »Reden in Zungen« den nächsten geistlichen Kick.
Zunächst aber die prophetische Rede.
Im »Neuen Bund« dient die prophetische Rede der »Erbauung, Ermutigung und Tröstung«.
Prophetie ist nicht deine persönliche Glaskugel, die göttliche Geheimnisse ausplaudert. Sie ist eine liebevolle Erinnerung an die Wahrheit des Evangeliums, die zu deinem Wohl auf dein Leben angewendet wird.
Prophetie ist auch keine wilde, unkontrollierbare Kraft.
Paulus macht es deutlich:
Prophetie ist ordentlich, kontrolliert und immer darauf ausgerichtet, anderen zu helfen.
Nun zur Zungenrede. Das Pfingsterlebnis gibt den entscheidenden Hinweis: Beim Zungenreden geht es darum, das Evangelium in der Muttersprache des Zuhörers weiterzugeben.
Zungenrede ist das Missionswerkzeug, kein geheimnisvolles Geschwätz. Es ist echte, verständliche Sprache für die Verbreitung der »Guten Nachricht«.
In Apostelgeschichte 2 sprachen die Apostel zu einer bunt gemischten Menge, und jede Person hörte das Evangelium in seiner eigenen Sprache.
Dies ist das einzige Beispiel für »Zungenreden«, das du in der Bibel findest.
Was nehmen wir mit? Die Gabe der Zungenrede dient der Kommunikation, nicht der Verwirrung.
Manche Leute stolpern über Paulus’ Erwähnung der »Engelszungen« in 1. Korinther 13, aber das ist eine blumige Umschreibung – Paulus’ Art, die Bedeutung der Liebe hervorzuheben.
Und was ist mit Judas 1:20?
Judas weist auf das Reden mit Gott hin, in vollem Vertrauen auf unsere vollkommene Verbindung mit ihm. Es geht überhaupt nicht um Zungenreden – es ist die einzige Möglichkeit zu beten, jederzeit und zu jeder Zeit.
Deshalb sagt Paulus:
Gott gibt keine besonderen Gaben oder geistliche Schmuckstücke, die eine überragende Beziehung zu ihm signalisieren. Geistliche Gaben sind zum Wohle anderer. Eine Gebetssprache, mit der wir besondere Einsichten und Offenbarungen bekommen, gehört einfach nicht zu Gottes Plan.
Für diejenigen, die davon überzeugt sind, dass Zungenrede eine private Gebetssprache ist, es tut mir leid, deine Blase platzen lassen zu müssen.
Zungenrede ist für die Evangelisation in echten Sprachen, nicht zur Selbst-Erbauung. Geistige Gaben sind dazu da, andere aufzubauen, nicht um uns selbst aufzublasen. Sie werden vom Geist gegeben, nicht in einem Klassenzimmer gelehrt oder in einem Gebetskreis nachgeahmt.
Manche holen diese Aussage hervor:
Sie wollen damit rechtfertigen, dass sie mit Gott in einem privaten, geistlichem Code reden.
Aber der Textzusammenhang ist entscheidend! Paulus spricht über Gemeindeversammlungen, nicht über dein privates Gebetszimmer.
Er hebt das Problem hervor – das Plappern in einer fremden menschlichen Sprache in der Kirche lässt alle ratlos zurück.
Und wenn es für alle absolut unverständlich ist, könnten Außenstehende denken, die Gläubigen seien verrückt.
Seine Lösung?
Sprich verständlich und stelle sicher, dass deine Worte anderen nützen.
Sich 1. Korinther 14,2 herauszupicken, um eine private Gebetssprache zu beweisen, übersieht Paulus‘ Appell für Ordnung bei gemeindlichen Zusammenkünften.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass wir keinen frommen Zirkus brauchen, um Gott nahe zu sein. Wir sind durch Jesus bereits vollständig in ihn eingepasst. Auf unserem Lebensweg dürfen wir diese Nähe genießen, wir müssen ihr nicht nachzujagen.
Und den Skeptikern sagt Paulus:
Die Zungenrede soll diejenigen erreichen, die das Evangelium noch nicht gehört haben, in einer Sprache, die sie verstehen können.
Es macht keinen Sinn, geistliche Gaben in ein Ehrenzeichen zu verwandeln oder in eine fromme Show.
Ihre einzige Daseinsberechtigung liegt darin, Gott zu verherrlichen und andere aufbauen.
Wir sind hier, um Gemeinde zu bauen, das Evangelium zu verbreiten und in der grenzenlosen Freiheit von Gnade und Wahrheit zu leben.
Sage das weiter – in Liebe, nicht in Zungen!
